Samstag, 19. Dezember 2020

Winterliche Radtour nach Moritzburg

In dieser dunklen Zeit ist man dankbar für jede Möglichkeit, draußen unterwegs zu sein. Momentan, im Lockdown, noch mehr. Ich möchte betonen, dass ich Bewegung im Freien als körperliche Aktivität zur Stärkung des Immunsystems und der Psyche für sehr wichtig halte. Das ist nicht mit Einkaufstourismus oder heimlichen Partys zu vergleichen! Und deswegen ist es ja in gewissem Rahmen erlaubt.

Obwohl es im Grunde völlig unwichtig ist, ob ich als einzelne Radfahrerin bis Moritzburg fahre oder weiter nach Radeburg, muss ich mich an die Regeln halten wir alle anderen auch. Und deshalb habe ich mich vorab mit dem Routenplaner informiert. Aber ich wusste es auch schon vorher: von mir in Dresden-Nord sind es keine 15 Kilometer bis ins Zentrum von Moritzburg.

Es ist schon recht winterlich: knapp über null Grad, kalter Wind, Sonne. An schattigen Stellen ist noch Raureif zu sehen. Ich habe mich aber schon sehr auf eine Radtour gefreut. Und solange nicht Schnee oder Eis auf den Straßen liegen, möchte ich diese Möglichkeit nutzen, ein bisschen unterwegs zu sein. Ich verlasse die Stadt nach Norden, Richtung Boxdorf, wähle aber den sanfteren Anstieg an der Gaststätte Waldmax vorbei. Erstmalig komme ich mit Motor nicht locker-flockig hinauf. Wahrscheinlich hätte ich doch etwas herunterschalten müssen. Nun muss ich doch kräftig treten. Aber dennoch: es geht besser als ohne!

Oben angekommen, biege ich ab und fahre durch Boxdorf. An der Kreuzung zur Waldteichstraße wende ich mich rechts. Ich fahre immer die Waldteichstraße nach Moritzburg, nie die Dresdner Straße, die direkt in die Schlossallee übergeht. Besonders im Ausflugsverkehr, aber auch im normalen Verkehr ist das für Radfahrer geradezu lebensgefährlich. Die Waldteichstraße ist ruhiger und die Ausblicke sind auch schöner. Am Oberen Waldteich geht es dann links in den Wald hinein. Jener Weg führt am Georgenteich vorbei und man gelangt in Bahnhofsnähe in den Ort hinein. Den Georgenteich finde ich sehr schön.

Im Wald sind nur wenige Spaziergänger. Der Weg fährt sich normalerweise ganz gut, nur bei Nässe ist er nicht zu empfehlen, dann gibt es Schlamm und Pfützen. Es gibt auch eine Alternativroute, die ich ein andermal beschreiben werde. Dann bin ich auch schon im Ort und nähere mich durch Nebenstraßen dem kleinen Zentrum. Ich liebe Moritzburg! Eine Weile hatte ich von einem Häuschen hier geträumt… es ist beim Traum geblieben. Wenn ich es in Worte fassen soll, was mir daran gefällt: diese Mischung aus genussvollem Ausflugstreiben und Einsamkeit, sobald man die Lieblingsplätze der Touristen verlässt. Die Teiche sind bei jedem Wetter ein schöner Anblick. Das Ausflugstreiben aber bleibt derzeit aus.

An der Ampel im Ort erster Blick aufs GPS: 11,7 Kilometer, also geht noch ein Stück. Nun wende ich mich dem Schlossteich mit dem Schloss zu. Blauer, wolkenloser Himmel, ein unglaubliches Licht und das Schloss mitten im See - geradezu märchenhaft. Der berühmte Märchenfilm "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" wurde hier gedreht, und er wird ja vor allem in der Weihnachtszeit gezeigt.

Ein Stück um den Schlossteich herum, zu einem weiteren Aussichtspunkt. 13,7 Kilometer. Nein, ich kann euch heute nicht zu meinem Lieblingsteich mitnehmen. Das muss warten bis nach dem Lockdown, irgendwann im nächsten Jahr. Ich kehre um und fahre dieses Mal am Dippelsdorfer Teich vorbei durch Friedewald. Der Radweg ist ausgeschildert. Es geht durch wunderschönes Hügelland, und hier unterwegs zu sein, macht mich sehr froh. Von Friedewald aus geht es Richtung Radebeul und in den Lößnitzgrund hinein. Auch hier sind nur wenige Spaziergänger und Radfahrer unterwegs. Von Radebeul aus geht es hinunter zur Elbe und auf dem Elberadweg zurück nach Dresden. 30,66 Kilometer waren es, ich bin den einen oder anderen Bogen gefahren, habe mich aber im vorgeschriebenen Radius bewegt. Es war wohltuend und erholsam bei diesem herrlichen Licht, und der Wind war mit warmer Kleidung und Überschuhen (!) zu ertragen. Ohne E-Bike hätte ich diese Tour wohl nicht gemacht.

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