Montag, 21. Mai 2018
19.05.18 Jupiter und Venus über Zabeltitz
Vor einigen Jahren habe ich längere Radtouren unternommen und darüber geschrieben. Ich mag Radtouren noch immer, aber meist fehlt die Zeit dazu. Einige Ideen sind aus der "aktiven Phase" übrig geblieben, und so manche Inspiration. 2011 bin ich das erste Mal nach Zabeltitz gefahren. Während meiner Radtour blieb zu wenig Zeit, um den dortigen Barockgarten zu besichtigen. Nun wollte ich das mit meinem Mann zusammen nachholen.
Wir fahren am frühen Pfingstsonnabend-Nachmittag mit dem Zug von Dresden nach Nünchritz, denn wir wollen unsere Tour sanft und gemütlich beginnen. Zuerst heißt es, auf unsere gewünschte Radfahrstrecke zu kommen. Das ist nicht so leicht wie angenommen. Vom Bahnhof aus fahren wir in den Ort hinein, aber Christians Routenplaner weigert sich, meine Variante anzuzeigen, die ich mir auf der Karte ausgesucht hatte. Sein Handy möchte uns über 40 km weit um Großenhain herum schicken. Da wir lange nicht mehr hier waren, sind wir vorsichtig. Man weiß ja nie, wo gerade Baustellen sind. Einheimische weisen uns dann doch den richtigen Weg: Man fährt auf der Karl-Marx-Str. bis zum Kreisverkehr, biegt rechts ab und folgt der Straße bis zur Eisenbahnunterführung. Dort ist der Weg nach Glaubitz ausgeschildet, 1,5 km. Hier führt nun ein Radweg neben der Straße entlang, was sehr angenehm ist. Kurz vor Glaubitz biegt man am Kreisverkehr in die Kirchstraße ein, und bald zweigt dort ein markierter Radweg nach Radewitz ab, den wir nehmen. Hinter Radewitz biegt der Radweg nach Marksiedlitz links ab. Wir bleiben aber auf der Landstraße und fahren weiter nach Peritz. Zum Glück ist zu Pfingsten wenig los auf den Straßen, der Ausflugsverkehr ist wahrscheinlich schon durch. Bereits in Peritz gibt es ein Hinweisschild zur Parkschänke in Zabeltitz, die unser Etappenziel sein wird. Über Görzig erreichen wir schließlich Zabeltitz. Mit einigem Hin und Her in Nünchritz haben wir 16 Kilometer zurückgelegt.
Die Parkschänke Zabeltitz ist ein sehr schönes Ziel, um die Gegend mit dem Fahrrad zu erkunden. Es könnte uns reizen, von hier aus die Röderaue kennenzulernen. Hier sind neue Radwege entstanden und die Natur ist sicher einen Besuch wert. Auf unserer Fahrt konnten wir den ersten Storch in einem Nest beobachten. Von der Parkschänke aus gelangt man direkt in den Barockgarten, von dem wir wahrhaft begeistert sind. Gepflegte Alleen aus uralten Bäumen umgeben die Seen. Man spürt die Frische der Natur, es gibt angenehmen Schatten und zauberhaftes Licht. Die letzten Rhododendren blühen. Wir gehen noch eine Runde durch den angrenzenden Röderauwald. Im Biergarten der Parkschänke kann man gemütlich sitzen; wir essen natürlich Spargel, der gerade Saison hat.
Wunderbar ist der abendliche Spaziergang im Park. Wir bleiben dort, bis die Vögel verstummen. Der Mond geht auf, und ein weiterer Himmelskörper leuchtet hell. Früher musste man Sternenkarten kennen, heute genügt ein Blick auf die App, um ihn zu identifizieren: es ist Jupiter. Bald ist ein weiteres helles Licht neben dem Mond zu sehen, Venus. Wir schlafen gut unter diesen Planeten und freuen uns auf die weitere Strecke.
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